Leistungsbereiche
Weiterbildung und Dienstleistungen
Die Angebote, Projekte und Akteure in den Bereichen Weiterbildung und Dienstleistungen sind vielfältig. Der intensive Austausch innerhalb der PHSG, mit anderen Hochschulen und der Praxis sowie die Zusammenarbeit mit externen Kooperationspartnern leisten einen wichtigen Beitrag zur Weiterentwicklung und fortlaufenden Professionalisierung von Lehrpersonen und Schulen.
Das Jahr 2021 stand im Institut Weiterbildung und Beratung im Zeichen von erfolgreichen Kooperationen.
MAS SCOB Supervision, Coaching und Organisationsberatung
Der Studiengang in Supervision, Coaching und Organisationsberatung ist eine Kooperation mit der Akademie für Erwachsenenbildung (aeB) und bietet seit 25 Jahren eine solide Ausbildung für Personen, die in Organisationen beratend tätig sein wollen. Trotz des guten Rufes und der hohen Zufriedenheit mit den Inhalten sanken in den vergangenen Jahren die Anmeldezahlen. Eine umfassende Evaluation führte vor zwei Jahren zu einer Neuausrichtung des Studiengangs. Der Erfolg liess nicht lange auf sich warten. Bereits im ersten Jahr verdoppelte sich die Zahl der Anmeldungen für den Einstiegs-CAS von 10 auf 21 Personen, und im zweiten Jahr waren es 19 Studierende. Nicht nur die Anmeldezahlen, auch die Rückmeldungen sind ermutigend: Die Inhalte seien praxisrelevant und didaktisch gut aufbereitet, heisst es, die klare Struktur schaffe Orientierung und die Vielfalt der Dozierenden sei sehr inspirierend.
Der CAS Beratung bietet somit genau das, was die Analysen als Bedarf ermittelt haben: einen perspektivischen Einstieg in die prozessorientierte Beratung. Für die einen ist es eine solide Basis für Mentorate und Coachings, für die anderen der Einstieg in neue und verantwortungsvolle Aufgaben oder gar der Anfang einer Selbständigkeit in Supervision oder Organisationsberatung.
Vertiefungsangebot Beurteilung
Das Institut Weiterbildung und Beratung stellt den Schulen im Auftrag des kantonalen Amtes für Volksschule das «Vertiefungsangebot Beurteilung» zur Verfügung. Unter fachkundiger Anleitung lernen die Teilnehmenden, die eigene Beurteilungspraxis zu reflektieren und weiterzuentwickeln. Schulinterne Weiterbildungen vorab ermöglichen eine gemeinsame Auseinandersetzung im Team. Dank unterschiedlicher Beratungsformate besteht die Möglichkeit, Schulleitungen und/oder deren Teams fachlich oder prozessorientiert zu unterstützen.
Mit 18 Beratungen unterschiedlichen Charakters und 162 schulinternen Weiterbildungen fand das «Vertiefungsangebot Beurteilung» im Jahr 2021 regen Zuspruch. Dabei wurden über 90 verschiedene Schulen (oder Schuleinheiten) in ihrer Auseinandersetzung mit kompetenzorientierter Beurteilung durch die PHSG unterstützt. Im Vordergrund standen dabei Fragen zur Bewertung des Arbeits-, Lern- und Sozialverhaltens, zur Gesamtbeurteilung von Fachleistungen (Zeugnisnoten), zur Zusammenarbeit mit Eltern sowie die thematische Auseinandersetzung aus fachdidaktischer Perspektive.
Im Rahmen der kantonalen Lehrerinnen- und Lehrerweiterbildung wurde während 20 Halbtagen an allgemein- und fachdidaktischen Fragestellungen gearbeitet.
Art der Weiterbildung | Anzahl Kurse |
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Allgemeine Didaktik | 144 |
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Bewertung des Arbeits-, Lern- und Sozialverhaltens | 54 |
(Jahres-) Zeugnisnoten als Ergebnis einer Gesamtbeurteilung (Z1+2) | 29 |
Zeugnisnoten als Ergebnis einer Gesamtbeurteilung (Z3) | 20 |
Mit Eltern über Beurteilung sprechen | 10 |
Das Beurteilungsgespräch im Zyklus 3 | 8 |
Weitere Angebote | 23 |
Fachdidaktik | 18 |
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Kompetenzorientierte Beurteilung in NMG | 5 |
Wie lernen Kinder im Zyklus 2 Texte schreiben? Wie beurteilen? | 2 |
Weitere Angebote | 11 |
Art der Weiterbildung | Halbe Tage |
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Allgemeine Didaktik | 9 |
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Komplexe Leistungen summativ beurteilen | 4 |
Leistbar und wirksam förderorientiert beurteilen | 2 |
Weitere Angebote | 3 |
Fachdidaktik | 11 |
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Kompetenz- und designorientierte Beurteilung | 3 |
Musikalisches Spiel Kiga | 2 |
Weitere Angebote | 6 |
Reformen Verkauf 2022+ und Kaufleute 2023
Im Zentrum des Bereichs Fachdidaktik & Spezialisierungen stand die Weiterbildung von Lehrpersonen an kaufmännischen Berufsfachschulen, die im August 2022 (Verkauf) bzw. im August 2023 (Kaufleute) mit der Reform 2022+ starten.
Der Wechsel auf ein konsequent handlungskompetenzorientiertes Ausbildungsmodell erfordert beim Lehrpersonal eine didaktisch-pädagogische Umstellung. In Zusammenarbeit mit drei Pädagogischen Hochschulen (EHB, PHLU, PHZH), mit denen die PHSG ein Konsortium zur Qualifizierung von Berufsbildungsverantwortlichen eingegangen ist, wurden vier vom nationalen Koordinationsgremium der Berufsreformen in den Berufen der kaufmännischen Grundbildung und des Detailhandels (NKG) initiierte Kurse entwickelt. Der Entwicklungsprozess erwies sich als komplex und zugleich intensiv und bereichernd für alle Beteiligten. Eine Besonderheit war und ist für die Hochschulen auch die Zusammenarbeit mit der Ectaveo AG, einer privaten Bildungsanbieterin, welche die Inhalte und Materialien für die Berufsfachschulen über die Plattform Konvink zur Verfügung stellt.
Erste Weiterbildungen in der Region Ostschweiz wurden im November 2021 als schulinterne Kurse in Glarus, Sargans und St.Gallen durchgeführt. Die aktuellen Kurse, die vorwiegend von Lehrpersonen im Verkauf (DH) absolviert werden, laufen bis Juni 2022. In der zweiten Welle ab Mitte 2022 sollen die Lehrpersonen, welche die künftigen Kaufleute unterrichten und im August 2023 im Reformmodell starten, weitergebildet werden.
Das Institut ICT & Medien war im Jahr 2021 stark mit der Umsetzung der Teilprojekte aus der IT-Bildungsoffensive beschäftigt, was zu einem Zuwachs von sechs Mitarbeitenden führte. Durch die geltenden COVID-19 Bestimmungen nahmen die Zahl und der Unterstützungsaufwand für digital durchgeführte Veranstaltungen in der Lehre und Weiterbildung zu. Verschiedene Fachbereiche konnten in Zusammenarbeit mit dem eCampus erfolgreich digitale Prüfungen mit bis zu 280 Studierenden durchführen und klassische Prüfungsformate ins Digitale transformieren.
Im Projekt «Lernen 4.0» im Berufs- und Weiterbildungszentrum Wil-Uzwil (BZWU) wurden für alle Abteilungen bereichsspezifische Konzepte erstellt. Dazu wurde zuvor ein Entscheidungsbaum entwickelt, der das Konzept anhand bestehender Textbausteine «vorkonfiguriert». Ziel der neuen Konzepte ist es, den Unterricht weiter zu individualisieren, zu flexibilisieren und zu digitalisieren.
Einblick in einen Führungsworkshop, in welchem der Entscheidungsbaum entwickelt wurde.
Das Institut ICT & Medien führte die zweitägige internationale Konferenz FabLearn Europe / MakeEd 2021 online mit rund 80 Teilnehmenden aus der ganzen Welt durch. Das After-Event-Video gibt einen Einblick in den virtuellen Campus mit Gather.Town, der speziell für diese Veranstaltung aufgebaut wurde.
Das zehnte Netzwerktreffen fand als hybride Tagung statt und widmete sich den Projekten der IT-Bildungsoffensive. Über 170 Teilnehmende erhielten vor Ort im Hochschulgebäude Stella Maris oder virtuell Einblick in die neusten Entwicklungen der ITBO-Projekte. Zudem wurden sie in die neue Transfer- und Vernetzungsplattform «zITBOx» eingeführt und beteiligten sich anschliessend in unterschiedlichen Barcamps.
(IT-Bildungsoffensive)
Nach mehreren Monaten der Umsetzung der sechs Teilprojekte der IT-Bildungsoffensive (ITBO) Schwerpunkt Volksschule und Mittelschulen konnten erste Erkenntnisse gewonnen und erste Produkte lanciert werden:
Ende 2021 wurde die Transfer- und Vernetzungsplattform «zITBOx» aufgeschaltet. Sie richtet sich an alle Schulleitungen und Lehrpersonen der Volksschule und der Mittelschulen des Kantons St.Gallen. Auf der «zITBOx» werden Erkenntnisse und Produkte aus den einzelnen Teilprojekten der ITBO den Schulen zeitnah zur Verfügung gestellt. Sie ermöglicht zudem den Austausch und die Zusammenarbeit über die Schulträger hinweg und fördert die stufen- und zyklenübergreifende Vernetzung im ganzen Kanton.
Im Teilprojekt «Modellschulen VS» nahmen im Sommer 2021 die ersten Modellschulen mit dem Entwicklungsschwerpunkt «Blended Learning» ihre Arbeit auf. Die mitwirkenden Schulen teilen ihre Erkenntnisse in Form von Stories auf der «zITBOx» und zeigen auf, welche Erfahrungen sie in der konkreten Umsetzung der digitalen Transformation im Schulalltag machen.
Im Teilprojekt «Digitale Kompetenz» wurde intensiv an der technischen Umsetzung der Weiterbildungsplattform «aprendo» gearbeitet, und die ersten Module wurden entwickelt. Das Weiterbildungsprogramm «aprendo» startete Mitte Mai 2022.
Im Teilprojekt «Digitale Medien VS» wurde unter der Federführung des Instituts Bildungsevaluation, Entwicklung und Beratung die aktuelle Lehrmittelsituation im Kanton St.Gallen analysiert. Der Fokus der Befragung von 926 Lehrpersonen und 2’562 Schülerinnen und Schülern der St. Galler Volksschule lag auf einer Standortbestimmung hinsichtlich der Lehrmittel und deren Nutzung. Ergänzend wurden aktuelle und innovative Entwicklungen im Rahmen einer Markterhebung erfasst. Die Ergebnisse sind in einem Analysebericht zusammengefasst, der auch Entwicklungslinien im Themenfeld digitale Lehr- und Lernangebote aufzeigt.
Auch der diesjährige Hochschultag stand im Zeichen der digitalen Transformation in der Bildung. Das Kompetenzzentrum Digitalisierung & Bildung durfte Einblick in die laufenden Projekte der ITBO Schwerpunkt Volksschule und Mittelschulen geben.
Das Institut Bildungsevaluation, Entwicklung und Beratung widmete sich im Jahr 2021 insbesondere den Evaluationen in Zusammenhang mit der IT-Bildungsoffensive (vgl. Kompetenzzentrum Digitalisierung & Bildung). Daneben wurden folgende schulspezifischen Evaluationen und PHSG-interne Erhebungen durchgeführt:
- Erhebung des IST-Zustandes an einer Kantonsschule und Ableitung von Entwicklungsfeldern für die Weiterentwicklung in Richtung «Schule der Zukunft»
- Evaluation der Angebote im Bereich der frühen Förderung in einer Schulgemeinde und Erhebung des Bedarfs an schulergänzender Betreuung
- Mitwirkung beim Verfassen eines Berichts im Rahmen des Projekts QuaPri (Qualifizierung von Primarschullehrpersonen) von swissuniversities
Mehr erfahren - Evaluation eines neuen, kantonalen Konzeptes für die Oberstufe
- Evaluation im Bereich Neukonzeption 9. Schuljahr
- Längsschnitt-Erhebungen über vier Jahre für die PHSG mit Studierenden während des Studiums und nach der Berufseinführungsphase
Selbstorganisiertes Lernen (SOL) in der Oberstufe
Besonders zu erwähnen ist die Evaluation einer neu konzipierten Oberstufe. Im Rahmen des Evaluationsauftrags wurden die kantonalen konzeptionellen Eckpfeiler und deren Umsetzung im Schulalltag analysiert. Unter anderem interessierte, ob und wie das Gefäss für selbstorganisiertes Lernen (SOL) in den Schulen umgesetzt wird und ob Anpassungsbedarf besteht. Es zeigte sich, dass die Individualisierung trotz SOL anspruchsvoll ist und die Unterschiede zwischen den Schulen gross sind. Das Evaluationsteam bündelte die Ergebnisse in Schlussfolgerungen und formulierte konkrete Empfehlungen dazu.
Im Jahr 2021 konnten die Regionalen Didaktischen Zentren (RDZ) vielfältige Angebote für Lehrpersonen, Schulteams, Schulleitungen und Studierende zur Verfügung stellen und damit einen wichtigen Beitrag zur Unterrichtsentwicklung leisten. Ebenso pflegten sie vielfältige Kooperationen mit regionalen, nationalen und internationalen Partnern.
Jahr | 2020 | 2021 |
---|---|---|
Total | 5685 | 7803 |
Schülerinnen und Schüler | 3164 | 4375 |
Studierende | 835 | 1213 |
Lehrpersonen | 548 | 617 |
Besucherinnen und Besucher | 323 | 526 |
Teilnehmende Weiterbildungskurse | 815 | 1072 |
Angebote im Themenfeld Digitalisierung
Die RDZ bieten einen idealen Erfahrungsraum, um neue Technologien begreifbar zu machen. Zum Thema Digitalisierung konnten mehrere Inhalte und Projekte umgesetzt werden:
- Lernarrangement zum Thema «analog+digital» (RDZ Rorschach)
- Zusatzangebot: Roboter programmieren – die spannende Welt der Informatik erleben
- Bonneum: Weiterbildungsangebot für Lehrpersonen, Behörden, Schulinspektorate sowie Vertreterinnen und Vertreter der Telekom-Stiftung der Stadt Bonn (RDZ Gossau und Rorschach)
Mehr erfahren - Erarbeitung des Projekts Mars Mission für die RDZ Gossau und Rorschach
- Mit dem «Action Bound» das Bahnhofareal Jona erkunden (RDZ Rapperswil-Jona)
- 3D-Drucker an allen RDZ-Standorten und Kurse für Lehrpersonen (RDZ Rapperswil-Jona)
- Kooperation mit der PH Schwyz im Projekt iMake-IT
Angebote im Themenfeld Nachhaltige Entwicklung
Auch das Themenfeld Bildung für Nachhaltige Entwicklung ist von grosser Bedeutung. Folgende Angebote wurden zur Verfügung gestellt:
- Lernarrangement «heute für morgen handeln» (RDZ Wattwil)
Mehr erfahren - Lernarrangement «Was ist ein guter Apfel»? (RDZ Sargans)
- Kooperation mit dem Förderverein «Energietal Toggenburg»
- Kooperation mit den Kraftwerken Buchs, dem Elektrizitätswerk Vilters-Wangs, dem NTB Buchs und der Oberstufe Sargans zur Umsetzung des MINT-Projekts «Lade dein Handy erneuerbar»
- Kooperation mit lokalen Imkerinnen und Imkern
Angebot im Themenfeld Mathematik
Mit dem Lernarrangement ZAHL:reich hat das RDZ Gossau ein stark handlungsorientiertes Angebot zum Fachbereich Mathematik eröffnet.
Weitere Kooperationen und Gäste in den RDZ
- Kooperation im Auftrag des Schulträgerverbands und des Bildungsdepartements zur Förderung der Mobilitätsaktivitäten auf der Volksschule ab der 5. Klasse
- Kooperation mit Schulgemeinden im Bereich Begabungsförderung
- Auftrag Tourismus Toggenburg zur Erstellung von Lernmaterialien für die Region
- Kooperation mit Elternvereinen Toggenburg
- Kooperationsverträge mit den Kantonen Graubünden und Appenzell Ausserrhoden zur Nutzung der RDZ-Angebote
- Kooperation mit der PH Luzern zur Erarbeitung von innovativen Lehr- und Lernangeboten im Bereich der Menschenrechtsbildung
- Besuch einer Delegation des Amtes für Hochschulen des Kantons St.Gallen (RDZ Gossau)
- Schulleitungen aus Polen (RDZ Gossau)
Die Berufseinführung des Kantons St.Gallen wird neu nicht mehr in Kindergarten- und Primarstufe sowie Sekundarstufe I unterteilt, sondern vereint als Berufseinführung Volksschule geführt. Die Leitung ist weiterhin bei Isabelle Bischof und Sara Helfenstein.
Im Schuljahr 2021/22 werden insgesamt 224 Berufseinsteigende in 30 regionalen Gruppen begleitet. Die Zahl der Berufseinsteigenden ist in den letzten zehn Jahren konstant gestiegen, seit 2011 hat sie sich nahezu verdoppelt.
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