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Fokus

Bildung muss agil bleiben

Schülerinnen und Schüler benötigen innovative Bildungsangebote, damit sie auf ihr Erwachsenenleben bestmöglich vorbereitet werden. Dementsprechend zukunftsgerichtet muss auch die Lehrpersonenbildung gestaltet sein.

Die Welt wird zunehmend komplexer und unbeständiger. Um sich in diesem Umfeld zurechtzufinden, brauchen die zukünftigen Generationen andere Fertigkeiten und Fähigkeiten, als sie es in den letzten Jahrzehnten benötigten. Für die Lehrpersonen bedeutet dies, sie müssen ihren Schülerinnen und Schülern zukunftsträchtige Kompetenzen vermitteln. Solche, die es ihnen ermöglichen werden, ihr Erwachsenenleben in diesen herausfordernden Strukturen zu meistern und verantwortungsvoll an der Gesellschaft teilzuhaben.

Die Aufgabe der PHSG als Lehrpersonen-Bildungsstätte ist es, angehende Lehrpersonen bestmöglich auf ihre Berufsaufgabe vorzubereiten. Angesichts der rasanten technologischen und globalen Entwicklungen verlangen die künftigen Herausforderungen von der Bildung insbesondere Agilität, Innovation und stetige Weiterentwicklung. Dies ist vor allem dann möglich, wenn vermehrt bestehende Grenzen durchbrochen und starre Strukturen aufgelöst werden. Dadurch können Freiräume geschaffen werden, die ein uneingeschränktes und innovatives Denken möglich machen, was das Fundament für eine stetige Weiterentwicklung ist. Um sicherzustellen, dass diese Entwicklung in eine zukunftsweisende Richtung geht, ist es der PHSG wichtig, auch weiterhin eine qualitativ hochwertige, praxisorientierte und wissenschaftsbasierte Ausbildung anzubieten. Eine Ausbildung, welche die unterschiedlichen Kompetenzen aller Beteiligten ausschöpft und die transdisziplinäre Zusammenarbeit fördert. Dabei legt die PHSG grossen Wert auf ein starkes Miteinander von Lehre, Forschung & Entwicklung, Weiterbildung und Dienstleistungen sowie Verwaltung und Administration.

Ein Beispiel für die enge Verzahnung von Wissenschaft und Praxis ist das E-Learning-Tool bewegunglesen.ch. Mit dieser webbasierten, interaktiven Plattform, die von Prof. Dominik Owassapian, Dozent für Bewegung, Sport und Biologie der PHSG, lanciert wurde, lernen Sportunterrichtende und Studierende einerseits Fehler zu analysieren und Fertigkeiten zu verbessern. Andererseits können sie ihre Klassenführungs- und Feedbackkompetenz reflektieren und optimieren. Bewegunglesen.ch wird an der Hochschule seit mehreren Jahren angewendet. Als nächster Schritt wird das Tool mit Elementen von «Virtual Reality» angereichert.

Ein anderes Beispiel ist das Projekt «Tools@Schools». Dabei erörtern die Initiierenden Dr. Catherine Diederich, Raphaël Perrin und Sandrine Wild vom Institut Fachdidaktik Sprachen, wie Online-Übersetzungstools auf Sekundarstufe I wirksamer in den Unterricht integriert werden können. Hierfür wurden Aufgaben mit konkreten Anwendungsmöglichkeiten entwickelt, um den Umgang mit den Übersetzungstools im Unterricht zu üben. Erste Erkenntnisse aus dem Projekt zeigen sich vielversprechend. Zurzeit wird ein weiteres Aufgabenset erarbeitet, wobei der Fokus auf die mündliche Produktion und die Nutzung der Tools auch ausserhalb des Klassenzimmers erweitert wird.

Für Prof. (HSG) Dr. Sascha Spoun, der seit 2006 Präsident der Leuphana Universität in Lüneburg ist und auch als Gastprofessor für Universitätsmanagement an der Universität St.Gallen wirkt, ist die Förderung der Lernfähigkeit nicht nur ein Ziel der Bildung. «Auch die Wissenschaften sollten sich darin befördern, stets dazuzulernen», sagte er anlässlich des Hochschultags der PHSG im November 2022. Hier könnten die Pädagogischen Hochschulen viel Wertvolles beitragen. Gerade auch, weil ihr wissenschaftliches Verständnis näher mit der Praxis korrespondiert als jenes der Universitäten. Spoun ermunterte die Pädagogischen Hochschulen, ausgehend von den eigenen Stärken, Erfahrungen und Erkenntnissen, ein neues Selbstbewusstsein zu entwickeln. Sie sollten den Mut haben, Leistungen und Innovationen hervorzubringen, von denen die gesamte Gesellschaft profitiere, sagte er.

Die Anforderungen an Schule und Bildung und die damit verbundenen Auswirkungen und Erwartungen an Lehrpersonen und Lehrpersonenbildung sind gross. Die PHSG ist sich dem bewusst. Sie sieht es denn auch als ihre Aufgabe, die Dynamiken von Diversität und Veränderung zu bündeln.

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